712 die Tour – eine Runde für’s Leben
Wie meine „712 die Tour“ – die Runde durch mein Leben – entstanden ist, hab ich Euch ja hier schon erzählt. Aber ich hab Euch diese Runde noch gar nicht vorgestellt.
Hier kommen die Details!
Es wird eine Rundtour durch Baden-Württemberg. Ich hab vor, die Orte, an denen ich schon mal gelebt habe, zu besuchen. Und zwar mit Friedeman, meinem Tourenrad, entlang an den Flüssen, die glücklicherweise durch diese Orte fließen. Damit Ihr Euch das besser vorstellen könnt, hab ich die 712 km lange Tour auf der Seite Outdoor Activ mal eingegeben.

Im Grunde geht’s grob betrachtet auf meiner „712 die Tour“ meistens „bergab mit mir“ (also Fluss-fließ-Richtungs-technisch). Außer am Neckar, also am Anfang und am Ende der Tour, da geht’s bergauf. Sozusagen als Ohmen für die ganze Tour.
Die Landesradfernwege
Die Landesradfernwege von Neckar, Donau und der Jagst, sowie den Glems-Mühlen-Weg will ich Euch jetzt mal näher vorstellen.
Fluss Nummer 1 der „712 die Tour“ – der Neckar
Der Neckartal Radweg von Bad-Wimpfen nach VS-Schwennigen

Wegequalität:
überwiegend asphaltierte Wege, teilweise unbefestigte Waldwege.
Steigungen:
die Route geht stetig bergan
Kurzbeschreibung
Der Neckartal-Radweg führt auf einer nahezu steigungsfreien Route vom Neckarursprung bei Villingen-Schwenningen bis in die romantische Universitätsstadt Heidelberg.
Den Neckartal Radweg fahre ich aber bei meiner „712 die Tour“ „falschrum“ … Also nauf… Uff, stetig berghoch bis Schwenningen.

Kulturangebot
Kulturangebot: die historischen Städte Rottweil, Rottenburg, Tübingen und Heidelberg; Mercedes Benz-Museum in Stuttgart; das Residenzschloss Ludwigsburg; Marbach am Neckar mit Schillers Geburtshaus, Schiller-National-Museum und Literaturmuseum der Moderne; Besuchersalzbergwerk in Bad Friedrichshall; die Kaiserpfalz Bad Wimpfen; Burg Guttenberg mit Greifvogelwarte in Neckarmühlbach
Wegbeschreibung:
Der Neckar ist ein kleines Bächlein, das unterwegs zum breiten, von Schiffen genutzten Verkehrsweg wird. Er fließt an Burgen und Schlössern, an Wäldern und steilen Weinbergen, an großen Städten und Industriehäfen vorbei. Und wer von der Quelle bei Schwenningen bis zur Mündung in den Rhein bei Mannheim radelt, erlebt die unterschiedlichsten Seiten des Neckars. Aber auch zahlreiche hübsche Orte mit verwinkelten Gassen und herausgeputzten Fachwerkhäusern, die zu einer Pause im Straßencafé und einem Glas Wein in der Dorfkneipe einladen.
Meine Neckar Tour endet in Schwenningen…
und mein „712 die Tour“ Abenteuer beginnt!
So beginnt die „712 die Tour“ für mich eben nicht am Quellstein des Flusses, der aus dem Hochmoor im Naturschutzgebiet Schwenninger Moos gespeist wird. Und die ersten Kilometer begleitet man einen schmalen Bach. Erst ab Rottweil gewinnt der Neckar an Umfang und fließt Richtung Norden in einem Tal, das zwischen den Höhen der Schwäbischen Alb und des Schwarzwalds liegt. Weil durch so interessante Städte wie Tübingen, Esslingen, Stuttgart, Ludwigsburg und Heilbronn der Neckar direkt durch fließt, bieten sie sich für Besichtigungen an.
Unterwegs wechseln sich weite Auen und enge Täler ab und wenn man Plochingen erreicht hat, begleiten auch Schiffe die Fahrt. Immer wieder hat man beim Radeln die Reben im Blick: 5000 Kilometer Trockenmauern liegen allein zwischen Esslingen und Benningen in den steilen Weinbergen. Ab Bad Wimpfen führt der Weg immer weiter hinein in den Odenwald und unzählige Burgen und Schlösser säumen den Weg bis nach Heidelberg, wo man vom berühmten Schlossberg aus den Blick auf den Neckar genießen kann.

Fluss Nummer 2 der „712 die Tour“ – die Donau
Der Donau Radweg – von Donaueschingen bis Ulm

Wegequalität:
überwiegend asphaltierte Wege am Wasser entlang mit sehr gutem Kiesbelag zwischen Tuttlingen und Scheer
Steigungen:
wenige geringe bis mittlere Steigungen, ein stärkerer Anstieg in Ehingen
Kurzbeschreibung
Der Donau-Radweg führt durch eine noch weitgehend unberührte Naturlandschaft und begleitet die „junge Donau“ zwischen Donaueschingen und Ulm auf nahezu steigungsfreien Wegen die abseits des Straßenverkehrs verlaufen.

Kulturangebot und Naturerlebnis an der Donau
Naturerlebnis:
Die Donauversickerung bei Immendingen und Friedingen; das wildromantische Donaudurchbruchstal im Naturpark Obere Donau zwischen Immendingen und Mengen; der sagenumwobene Blautopf entlang der Route über Blaubeuren
Kulturangebot:
Die barocke Klosterkirche in Beuron; das Schloss in Sigmaringen; die barocke Klosteranlage in Obermarchtal; der mittelalterliche Stadtkern von Ehingen; das Renaissanceschloss in Erbach; der Bibliothekssaal und die Basilika der ehemaligen Benediktinerabtei in Ulm-Wiblingen; das Ulmer Münster mit dem höchsten Kirchturm der Welt
Wegbeschreibung:
Wer die Donau als breiten Strom kennt, wird überrascht sein: In Baden-Württemberg ist sie ein beschaulicher und klarer Fluss, in dem man sich während einer Radtour zwischendurch gerne erfrischt. Er trägt sein Wasser in engen Schleifen durch den Naturpark Obere Donau, hat sich ein tiefes Bett in schroffe felsige Wände gegraben, während hoch oben Burgen über das Tal wachen.
Der Weg verläuft meistens flach und Radfahrer könnten flott vorankommen – wären da nicht die schönen Zerstreuungen am Wegesrand. Hier lädt eine hübsche Wiese am Wasser zum Picknick ein, dort ein Biergarten zur Rast. Und je nach Wetter und Tagesziel kann man viel Zeit mit Besichtigungen verbringen, denn immer wieder passiert man Klöster, hübsche Fachwerkstädte, barocke Kirchen und das Schloss der Fürsten von Hohenzollern, das über Sigmaringen thront und Küchen- und Kostümführungen bietet.
… Und ich werde mir die Zeit nehmen… denn: der Weg ist mein Ziel!
Nach spektakulären Windungen durchs felsige Tal weitet sich die Landschaft allmählich. Bei einer Rast in der Bierstadt Ehingen, wo heute noch fünf traditionelle Brauereien zu Hause sind, können sich die Radfahrer überlegen, ob sie nun dem Hauptweg folgen, der sie unter anderem zum Kloster Wiblingen bringt, oder die Route über Blaubeuren wählen und den Blautopf bestaunen – eine Quelle, die in Blautönen leuchtet und Besucher wie Taucher anzieht. Der Schluss- und Höhepunkt dieser Tour liegt in jedem Fall in Ulm, wo man auf den höchsten Kirchturm der Welt steigen und durchs Fischerviertel mit seinen vielen Fachwerkhäusern, Brücken und Kneipen bummeln kann.

Fluss Nummer 3/4 der „712 die Tour“ – die Brenz und die Jagst
Der Jagst Radweg von Aalen nach Bad-Wimpfen

Den Jagst-Radweg zeichnet eine einmalige Landschaft aus: Weinberge, Wiesen, Äcker, Wälder, Höhen und abwechslungsreiche Täler.
Ich fahre wieder gegen die beschriebene Richtung, nämlich von Aalen nach Bad Wimpfen.

Auf den Jagst-Radweg treffe ich in Aalen. Von Ulm bis Aalen werd ich versuchen an der Brenz lang zu radeln. Allerdings gibt’s da nicht wirklich einen eigens ausgeschilderten Weg. Aber es soll ja auch ein bißchen Abenteuer auf der „712 die Tour“ dabei sein…
Wegbeschreibung
Der obere Teil des Jagsttales von Aalen nach Crailsheim ist nicht so romantisch und verträumt sondern wirkt offener und weitläufiger. Verlässt man Crailsheim verläuft der Weg angenehm eben entlang der Bahntrasse. Bei Stimpfach kommen Sie an einem Infopavillon vorbei. Hier lädt eine Sitzgruppe aus Holzbibern zu einer Rast ein. Vor Ellwangen (Jagst) taucht die prächtige Wallfahrtskirche auf dem Schönenberg auf. In Ellwangen angekommen, können Sie das Stadtbild auf sich wirken lassen. Prachtvolle Fassaden und Giebel zieren die Häuser in der Altstadt.
Werfen Sie einen Blick in die Evangelische Stadtkirche mit Fresken von Thomas Scheffler. Je nach Standort sehen Sie anstelle der eigentlich flachen Decke sich wölbende Kuppeln. Auch die Basilika St. Veit mit der mittelalterlichen Krypta und dem spätgotischen Kreuzgang sollten Sie bei Ihrer Radtour nicht versäumen.

Bei Rainau tauchen Sie ein in die Welt der Römer.
Das Freilichtmuseum am rätischen Limes mit Rundwanderweg hat das ganze Jahr geöffnet. Nach der Erkundung der römischen Befestigungsanlagen können Sie sich bei einem Sprung in den Bucher Stausee erfrischen. In Westhausen gibt es alternativ ein Freibad mit Riesenwasserrutsche. Mit einem starken Anstieg und mehr Verkehr geht es aufwärts zum Schloss Kapfenburg, einem Deutschordensschloss aus dem 14. Jahrhundert. Für dieses Teilstück des Weges gibt es auch eine Umfahrmöglichkeit, an deren Ende trotz allem ein steiler Anstieg, allerdings mit weniger Verkehr, wartet. Über Waldhausen erreichen Sie bald das Ziel der Radetappe, die ehemalige freie Reichsstadt Aalen
Aber wie schon erwähnt, fahre ich aud der 712 die Tour andersrum…
Von Dörzbach mit der Pfarrkirche zur Heiligen Dreifaltigkeit im Baustil des Rokoko geht es nach Mulfingen. An der Strecke liegt die Wallfahrtskirche St. Anna mit Altare aus der Schule von Riemenschneider. Weiter auf dem Weg durch das Jagsttal erreichen Sie das zu Langenburg gehörende Unterregenbach mit Grabungsmuseum und der freigelegten Krypta. Auf dem Hang ist das imposante Schloss Langenburg zu sehen. Der Radweg bleibt im Tal, ein Abstecher nach Langenburg lohnt sich aber allemal. Das Schloss mit dem Deutschem Automuseum, Schlossmuseum und Waldkletterpark und das schöne Stadtmotiv mit Cafés und Restaurants sollte man nicht verpassen. Traumhafte Weitblicke in das Jagsttal sind ebenfalls gegeben.

Allerdings geht es von Bächlingen circa einen Kilometer stark bergauf
(… Macht’s nicht, denn ich fahre jaauf meiner „712 die Tour“ falschrum…) Im Tal weiter fahrend erreichen Sie bald die Ruine Leofels, im Sommer Veranstaltungsort der Burgfestspiele. Die Jagst schlingt sich durch das enge Tal. Da der Radweg nicht immer flussbegleitend bleiben kann, ergeben sich bis Crailsheim einige Anstiege. Die wunderschöne Gegend machen die Anstrengungen doppelt wett.
Weil vor dem Etappenziel Crailsheim noch die ehemalige Residenzstadt Kirchberg/Jagst erreicht wird. Das Schloss Kirchberg aus dem 17. Jahrhundert beherbergt eine Künstlerkolonie. Auch sonst liegt Kunst und Kultur in der Luft: Läden mit Kunsthandwerk, das Sandelsche Museum, die Evangelische Kirche, den Stadtturm oder den barocken Hofgarten mit Orangerie gibt es zu entdecken. Am Ziel der Radtour in Crailsheim kann das Stadtmuseum im Spital mit der Geigensammlung und einem mittelalterlichen Bad besichtigt oder einfach in einem Kaffee oder Restaurant ausgeruht werden.
Das Jagsttal wirkt auf dieser Etappe fast wie in einem märchenhaften Schlaf
Entspannt fahren Sie meist auf Höhe des Flusses durch die schöne Landschaft. Die Zeit scheint hier langsamer zu verlaufen. In Neudenau können Sie auf dem schönen Marktplatz mit zahlreichen Fachwerkhäusern rasten oder die St. Gangolfskapelle mit wertvollen Wandmalereien besichtigen (April bis September an Sonntagen von 14 bis 17 Uhr). Über Möckmühl und Widdern erreichen Sie Jagsthausen mit der Götzenburg, dem Stammschloss der von Berlichingen. Hier wurde auch der „Ritter mit der eisernen Hand“ geboren.
Die Burgfestspiele Jagsthausen finden im Innenhof der zum Schloss mit Park umgestalteten Burganlage statt. Ein besonderes Ambiente. Ein weiterer Höhepunkt der Tour ist das Kloster Schöntal, eine ehemalige Zisterzienserabtei aus dem 12. Jahrhundert. Über Krautheim mit der Burg aus dem 13. Jahrhundert und dem Götz-Gedenkstein geht es weiter nach Dörzbach mit der Pfarrkirche zur Heiligen Dreifaltigkeit, einer der schönsten Rokokokirchen Hohenlohes. Nach vielen kulturkundlichen Sehenswürdigkeiten endet diese Tour durch das idyllische Jagsttal.
Der letzte Fluss der „712 die Tour“ – die Glems
Der Glems-Mühlen-Weg von Unterrixingen nach Maichingen
Das Landratsamt Ludwigsburg hat sogar eine interaktive Karte auf seiner Seite. Da kann man mal sehen, wie ein Radweg mit gerade mal 40 km in Szene gesetzt werden kann, wenn man nur will!

Vom Glemseck aus geht es dann durch den Wald Richtung Magstadt und Maichingen. Es ist schon hart, dass ich jetzt schon weiß, dass mich auf den letzten Kilometern der wahrscheinlich knackigste Anstieg der gesamten Tour erwartet! Aber bis dahin fließt noch viel Wasser die vielen Flüsse, an denen ich lang fahre, runter. Zudem hab ich ja bis dahin auch schon mehrere hundert Kilometer in den Waden!
Jetzt habt Ihr mal einen Überblick über meine „712 die Tour“.
Wenn’s los geht, werd ich Euch auf meiner Seite mehrmals täglich mit Neuigkeiten auf dem Laufenden halten!
Liebe Grüße,
Andrea
Auf dem Weg nach Ulm würde ich durch’s Blautal fahren, nicht nur wegen des Blautopfs: In der Steinzeithöhle „Hohle Fels“ findest Du die älteste Figur („Venus vom Hohle Fels“) und das älteste Musikinstrument („Geierflöte“) der Welt, beide etwa 42.500 Jahre alt. Im Urgeschichtlichen Museum Blaubeuren („Urmu“) sind die weltweit ältesten Fundstücke aus der Jüngeren Altsteinzeit (Jungpaläolithikum, etwa 40.000 – 9.700 v. Chr.) ausgestellt.
Hallo Flatter,
Das ist ja ein wirklich wertvoller Insidertipp… den werde ich mir gleich mal in mein Routenbuch schreiben! Vielen Dank ?
Grüße,
Andrea