Ein Weg zu sich Selbst
Für die, die lieber Hören als Lesen. Den Text „Schmerzen – ein Weg zu sich Selbst“ gibt es auch von mir gesprochen. Sozusagen als Podcast-Variante.
Jeder, der schon mal über einen langen Zeitraum Schmerzen hatte, kennt es… Man fängt irgendwann an darüber nachzudenken. Fragt sich, warum ich? Warum so lang? Warum findet Niemand eine Ursache für diese quälenden Empfindungen?
Botschafter des Unbekannten
Schmerzen sind wie geheimnisvolle Boten aus einer anderen Welt. Sie tauchen unvermittelt auf und bringen uns plötzlich aus dem Gleichgewicht. Aber warum sind sie da? Was versuchen sie uns zu sagen?
Betrachte es so: sie sind die Stimme deines Körpers, die dich warnt, dass etwas nicht in Ordnung ist. Es ist eine Art „Notruf“ an dein Bewusstsein, dass irgendetwas deine Aufmerksamkeit benötigt. Aber warum müssen sie so unangenehm sein? Nun, das ist, damit wir aufmerksam werden. Schmerzen sind wie ein lauter Alarm, der uns auf die Notwendigkeit aufmerksam macht, uns um unseren Körper zu kümmern.
Es gibt viele Arten, jeder mit seiner eigenen Bedeutung. Kopfschmerzen können ein Zeichen für Stress oder Überanstrengung sein, während Muskelschmerzen oft auf eine Verletzung hinweisen. Aber sie können auch tiefere Bedeutungen haben. Manchmal drücken sie tief verwurzelte Emotionen aus, die wir ignorieren oder unterdrücken. In diesen Fällen kann es hilfreich sein, tiefer zu graben und die Ursachen dafür zu erkunden.
Schmerzen sind nicht nur körperliche Empfindungen, sondern auch spirituelle Botschaften. Indem wir ihnen Aufmerksamkeit schenken und ihre Bedeutung verstehen, können wir lernen, uns besser um unseren Körper und unsere Seele zu kümmern. Also, nächstes Mal, wenn du etwas „brennendes, ziehendes, dumpfes, stechendes oder pochendes“ spürst, hör aufmerksam hin. Es kann dir wertvolle Informationen über dich und dein Wohlbefinden vermitteln. Lass sie dir als Wegweiser dienen, um tiefer zu verstehen, was in dir vor sich geht.
Somit bedeutet es auch, dass sie nicht unsere Feinde sind, sondern viel mehr Verbündetet. Sie leiten uns an, sich sehr intensiv mit sich Selbst auseinanderzusetzten und sein Tun zu hinterfragen. Man beginnt zu erkennen, teils unbewusst, dass die eigenen, körperlichen „Hilferufe“ auch ein Weg zu sich Selbst werden können!
Ich habe meinem Hauptschmerz im Bein übrigens einen Namen gegeben. Er heißt Nigel.

„Nigel“ kann man ab und zu sogar sehen…
Nigel ist der Musculus fibularis longus (der „lange Wadenbeinmuskel“). Dank diesem Muskel kann man seinen Fuß in nahezu jede Richtung bewegen. Außer er macht Ärger, wie bei mir. Dann will man ihn am Liebsten gar nicht bewegen. Denn so gut wie jede Bewegung ist mit ziehenden, stechenden, brennenden oder auch pulsierenden Empfindungen verbunden. Allerdings gilt auch für Nigel: Quält ihn!!!
Bedeutet: Bewegen, bewegen, bewegen… Dehnen, triggern und beanspruchen! Ihn in Ruhe zu lassen und sich auf dem Sofa eine schmerzfreie Position zu suchen ist zwar angenehm aber spielt ihm lediglich einen weiteren Trumpf zu!
Da auch der Wadenbeinmuskel von einem Spinalnerv gesteuert wird. Und zwar aus den Wirbelsäulen Segmenten L5/S1, erzeugt das undefinierbare und meist sehr unangenehme Gefühle. Ihn nicht zu beanspruchen heißt auf Deutsch: Dann kriegste auch noch Rücken (Man bekommt Rückenschmerzen)! Weil die Ursache nun mal an der Muskulatur der Wirbelsäule liegen kann.
Zurück zum Thema: … ein Weg zu sich Selbst!
Ich hab bald alles durch… mit zunehmenden Beschwerden haben auch die Arztbesuche zugenommen.
Ganz großes Blutbild -> Top Werte, juhuu, ich bin gesund!
Besuch beim Orthopäden -> Diagnose: ISG-Blockade, mach ma Krankengymnastik. Nix wildes!
Besuch beim Neurologen -> EMG und Lumbalpunktion, hat nicht wirklich Spaß gemacht… Und halt zwei Mal wöchentlich Krankengymnastik.
Mittlerweile kenn ich meinen Körper richtig gut. Zu was doch so eine Leidenszeit alles gut ist.
Auch so kann man eine Woche ausfüllen! Aber die Sinnhaftigkeit stellt man halt auch irgendwann in Frage. Ich gönne meinen Ärzten die paar Euro, welche sie durch mich verdienen, von ganzem Herzen. Allerdings frage ich mich: Wieso brauch ich für ein und das selbe Leiden so viele Ärzte??? Die besten Erfolge haben bis jetzt mein Faszien-Therapeut und meine zwei Physiotherapeuten in der Krankengymnastik erzielt. Weil sie mich als „leibseelische“ Einheit behandeln? Sie beziehen den ganzen Körper (inclusive Kopf/Hirn) in ihre Therapien ein. Fragen mich vorher, ob, was und wie sich was in mir verändert hat. Machen sich ein vorher/nachher Bild von mir.
Die Schulmedizin ist mittlerweile so spezialisiert, dass jeder (Arzt) nur noch seinen Fachbereich sieht. Diese hohe Spezialisierung und somit die exaktere Er-Kenntnis des Details, lässt sie (die Ärzte) die Ganzheit des Menschen aus den Augen verlieren.
Die mediale, schöne, heile Welt in den Arztpraxen…
Kennen wir irgendwie alle. Sei es aus „der Schwarzwaldklinik“, „Dr. House“ oder sonst irgendeiner seichten Serie. Ein „Weiß-Kittel“ hat unendlich viel Zeit für seinen Patienten, kennt Unmengen von Symptomen und hat stets eine fundierte Diagnose für ihn. Außerdem telefoniert er, in Anwesenheit seines Patienten, mit einem Kollegen, um seine eigene Diagnose abzusichern oder sich noch einen Rat zu holen…

Alle, die in den vergangenen Jahren mal beim Arzt waren, mussten erfahren, dass die Realität ganz anders aussieht. Natürlich gibt es (hoffentlich) auch Ausnahmen. Aber ich war meist nach kürzester Zeit wieder aus dem Behandlungszimmer raus. In der rechten Hand ein Rezept und in der linken eine Überweisung zum Facharzt. Außer in Spezialkliniken wie z.B. den Tropen-Instituten, wird der Mensch als Ganzes nur in einer Psychiatrischen Klinik gesehen. Selbst in den „normalen“ Kliniken gibt es meist nur noch Fachabteilungen.
Wir reden von unserer Gesundheit…
Wir sind uns durchaus bewusst, dass wir nur EINE Gesundheit haben. Allerdings reden wir auch in einem Satz von einem „gesunden Körper“ und einem „kranken Kopf“ (z.B. beim Burnout). Gehört der Kopf nicht zum Körper?
Außerdem ist es doch wirklich ungerecht, dass diese EINE Gesundheit von einer so hohen Anzahl Krankheiten attackiert werden kann. Oder ist es vielleicht doch auch nur EINE Krankheit, zu der lediglich weiter Symptome dazu kommen? Meine Gesundheit ist durch meine Suche nach der Ursache angeschlagen. Jetzt hab ich mir, ein Tag nach der Lumbal-Punktion, auch noch ne dicke Erkältung eingefangenen. Das dazugehörige Halsweh hat mich (im wahrsten Sinne des Wortes) sprachlos gemacht.
Es wird Zeit sich mal Gedanken darüber zu machen, was es eigentlich bedeutet, wenn wir von unserer Gesundheit reden… dem inneren Gleichgewicht, das nicht mehr existiert.
Das innere Gleichgewicht: Ein Mysterium des Körpers
In jedem von uns schlummert ein unerklärliches, unbeschreibliches Kräftefeld, das unser Leben lenkt und regelt. Es ist das innere Gleichgewicht – ein komplexes Netzwerk von Systemen, die in perfekter Harmonischer Kooperation arbeiten, um unser Wohlbefinden und Überleben zu gewährleisten.
Dieses Gleichgewicht ist mehr als nur ein physiologisches Phänomen. Es ist ein geheimnisvolles, spirituelles Konzept, das tief in uns verwurzelt ist. Es ist die Verbindung unseres Körpers, unseres Geistes und unserer Seele.
Doch oft werden wir von äußeren Einflüssen abgelenkt, die das innere Gleichgewicht stören. Stress, schlechte Ernährung, Umweltverschmutzung – all diese Faktoren können unser inneres Gleichgewicht durcheinanderbringen und Krankheiten hervorrufen.
… ein Weg zu sich Selbst zeigen…
Meine „Maske“ sitzt perfekt und kaum ein Fremder wird ahnen können, wie heftig meine Schmerzen sind. Ich glaub, jetzt wär der richtige Moment, darauf nicht mehr länger stolz zu sein, sondern die Maske fallen zu lassen. Der Zeitpunkt ist erreicht, zu akzeptieren, dass der Körper weder mehr, noch schneller oder besser kann, als er schlichtweg kann. Diese Diskrepanz zwischen Wollen und Können einfach anzunehmen. Nur einer gibt den Ton vor, mein Körper!
Natürlich sollten wir manchmal auch über die eigenen Grenzen hinausgehen, aber nur, um zu schauen, wo diese Grenzen eigentlich liegen. Denn Ziel wäre es, die Grenzen „nach oben“ zu verschieben. Ich möchte ja irgendwann wieder mehr machen können, als jetzt gerade und nicht noch mehr „einrosten“ und dadurch noch mehr Mobilität verlieren.
Wenn wir 20 Jahre lang nach’m schaffen auf’m Sofa gelegen haben, können wir nicht morgen eine Alpenüberquerung mit dem Fahrrad machen. Zumindest nicht, ohne unsere Gesundheit zu gefährden. Wenn wir ihn aber behutsam darauf vorbereiten, können wir unsere Grenzen verschieben. Dann steht dem Bad im Gardasee nichts im Weg!
Keine einfache Aufgabe
Dieses innere Gleichgewicht zu erlangen und aufrechtzuerhalten, erfordert eine tiefe Verbindung zu uns selbst und zu dem, was uns umgibt. Es bedeutet, in Einklang mit unseren Gedanken, Emotionen und Handlungen zu sein. Es bedeutet, eine tiefe Verbindung zur Natur und zu den Kräften des Universums zu haben.
Aber wir besitzen die Macht, unser inneres Gleichgewicht wiederherzustellen. Indem wir uns Zeit nehmen, um uns zu entspannen und zu meditieren, indem wir uns gesund ernähren und in der Natur verbinden, können wir unser innere Gleichgewicht wieder herstellen und uns in einem Zustand von Frieden, Wohlstand und Glück befinden.
Lass dich also von der Mystik des inneren Gleichgewichts verzaubern und tauche ein in die Tiefen deines Körpers, deines Geistes und deiner Seele. Entdecke das wahre Potenzial, das in dir schlummert, und erlebe das Leben in vollen Zügen.
Und was jetzt?
Ich gestehe mir jetzt zu, dass ich nur mit kleinen Schritten und deshalb langsam vorankomme. Egal, der Weg ist mein Ziel. Ich werde ankommen, auch wenn ich vielleicht etwas länger brauche! Ich muss Niemandem beweisen, dass ich trotz meiner Beeinträchtigungen schneller oder besser bin, als irgendjemand anderes. Kraft in einen Bereich zu investieren, um die Beste zu sein, lohnt sich nur, wenn es mich meinem eigenen Ziel näher bringt! Wenn ich auf die Anerkennung anderer angewiesen bin, um Zufriedenheit zu empfinden, ist die Enttäuschung vorprogrammiert.
Und mal ehrlich, es gibt Nichts, was mehr weh tut, als eine nicht erfüllte Erwartung. Das hab ich gelernt. Und, dass es immer nur ICH bin, die auf der Strecke bleibt. Das ist auf Dauer nicht gesund! Ich kann noch Rad fahren, auch, wenn ich immernoch sehr viele Schwierigkeiten beim aufsteigen hab!
So schaffen es körperliche Einschränkungen tatsächlich einen Weg zu sich Selbst zu finden.
So, Ihr Lieben, jetzt habt Ihr mal ein Update von mir bekommen und könnt erahnen, warum es solange nichts Neues zu lesen gab.
Ich werd versuchen mich ab jetzt wieder öfter zu melden, weil es MIR wichtig ist!
Liebe Grüße
Andrea
wow – genial ??