Für die, die lieber Hören als Lesen. Den Text „Teufelskreis grübeln…“ gibt es auch von mir gesprochen.
Sozusagen als Podcast-Variante.
Wenn man in den Teufelskreis grübeln gerät… Es aber gar nicht selber merkt!
Ich denke zu viel! … Wie auf Samtpfötchen, ganz leise und schleichend, kam die Dunkelheit vor rund 8 Jahren in mein Leben. Mir ist es gar nicht selber aufgefallen. Es war eine Arbeitskollegin, die mich eines Tages bei Seite nahm und sagte: „hey, du warst doch immer unser lustiger, kleiner Sonnenschein! Wieso wird es nicht mehr warm und hell, wenn du da bist?“ Ich weiß noch, dass ich sie damals total entgeistert angeschaut habe und nicht verstand, was sie mir damit sagen wollte.
Aber es wurde für mich natürlich zu einer Steilvorlage. Deswegen hab ich mich in ein stilles Kämmerchen zurückgezogen, um zu grübeln… viel zu viel zu denken! Grübeln und Denken wurde schließlich zu meiner Lieblingsbeschäftigung. Aber eben auch zum Teufelskreis grübeln… Anfangs merkt man es selbst gar nicht.
Bis der Tag kam, an dem ich morgens nicht mehr aufstehen wollte/konnte, weil ich erst mal drüber „hirnen“ wollte/musste, wozu das denn jetzt gut sein könnte… Also das Aufstehen. meistens hab ich dafür Stunden gebraucht…
Oft hat mich die Tatsache, dass ich zum Schaffen musste dann aber überzeugt! Vom Hausarzt mit Psychopharmaka versorgt, war ich in der Lage „zu funktionieren“. Musste nicht mehr so viel weinen und konnte mich wieder besser auf andere Sachen konzentrieren. Aber mir wurde auch schnell klar, dass das keine Lösung auf Dauer für mich war… sein durfte. Zumindest nicht auf unbestimmte Dauer. So ’ne Zeit lang im Selbstmitleid zerfließen hat schon auch „Spaß gemacht“, aber meine Mitmenschen fanden es irgendwann nervig und anstrengend. Zudem wurde mir klar, dass das nicht mehr von alleine einfach wieder aufhört.

Ein R-Ausweg aus dem Teufelskreis grübeln musste her…
Ich hatte das große Glück, dass ich sehr schnell, einen sehr guten Psychiater in meiner Nähe gefunden habe. Er hat mir zum Glück auch viel Zeit und Aufmerksamkeit schenken können, weil Jemand anderes seine Termine abgesagt hatte. Er hat mich auf meiner „Reise aus der Depression“ und dem Teufelskreis grübeln sehr zurückhaltend begleitet.
Will heißen, er hat mich nicht an der Hand genommen und gesagt: „Hier geht’s lang“, sondern mir eine Laterne in die Hand gegeben. So konnte ich in meiner dunklen Welt erkennen, dass da vor mir tatsächlich ein Weg war, den es sich zu gehen lohnt. Während der gesamten Therapie hat er mich immer spüren lassen, dass ich keine Angst davor haben muss weiter zu gehen. Es war, als hätte er ein Nachtsichtgerät auf und er war gefühlt immer dicht hinter mir. Zudem hat er mir eine Hausaufgabe gegeben… ich sollte nach etwas „suchen“, das ich noch nie gemacht habe, mir aber zu trauen würde. Z.B. eine Tour ganz alleine…
Ich habe in dieser Zeit übrigens keine Psychopharmaka mehr genommen, weil er meinte, ein rein pflanzliches Produkt würde genauso gut „arbeiten“… Und für mich hat das auch gestimmt!
Zudem hat er mir Yoga und Nordic-Walking verordnet… Uff, wer hätte gedacht, dass dieser „Hausfrauen-Sport“ so anstrengend ist und sogar Spaß macht! (Ich habe Beides unter Anleitung erfahrener Lehrer erlernt). Von einem lieben Freund hab ich das Buch „Jetzt! Die Kraft der Gegenwart“ von Eckhart Tolle geschenkt bekommen. Die Sache mit dem spirituellen ist zwar nicht wirklich meine Welt, aber AUFWACHEN/ERWACHEN ist nie verkehrt! Und es hat mir ungemein geholfen.
Denken…
Ist eigentlich etwas sehr Schönes und auch wichtig und sinnvoll. Vorausgesetzt, man denkt über Dinge nach, die man auch beeinflussen kann (oder, die so fiktiv sind, dass man beim Drüber-denken die ganze Zeit grinsen muss – z.B. Die Aufzucht und Haltung von Regenbogen-Einhörner). Ich räume mir in meinen Tagesablauf eine Pause ein, in der ich einfach nur dasitzen darf und denke. (z.B. Über das Leben der Pflanzen, den Futterneid der Spatzen bei uns im Garten… All das kann ich tatsächlich beeinflussen. Die Pflanzen kann ich gießen, den Flugsauriern so viel Futter geben, dass alle satt werden…).
Wenn man „denkt“, macht man das immer genau JETZT… Auch, wenn ich über die Vergangenheit oder die Zukunft denke, mach ich das im gegenwärtigen Augenblick. Außerdem ist Denken etwas zutiefst intimes, niemand weiß was oder das ich denke. Bis zu dem Moment, in dem ich meinen Gedanken mit jemandem teile.

Ich habe (m)einen Weg gefunden… Er ist teils steinig und steil, anstrengend und einsam… Aber es ist MEINER und das ist wichtig!
Bis bald und liebe Grüße
Andrea
endlich Februar ?
Jaa… Ist einfach der schönste Monat des Jahres. Die Tage werden wieder länger, die Natur erwacht zu neuem Leben und die Sonne beginnt wieder Kraft zu haben.
Im Februar muss ich immer an den Song „The Rose“ von Bette Middler denken…
naja und natürlich auch an den Geburtstag von mir und meiner lieben Zwiebi-Schwester!