Für die, die lieber Hören als Lesen. Den Text “Wer 2 Mal JA sagt, darf auch Nein sagen” gibt es auch von mir gesprochen. Sozusagen als Podcast-Variante.
Es ist Deine Entscheidung!
Programmiere Dich neurolinguistisch um (NLP)
Jede Grenze hat zwei Seiten!
Wer 2 Mal JA sagt, darf definitiv auch Nein sagen! Nein sagen bedeutet ja nicht, dass ich jemandem einen Wunsch nach dem anderen abschlage. Niemandem mehr helfe und nur noch das mache, wozu ich Lust habe. Nein sagen bedeutet lediglich, dass ich auf mich und mein Wohlbefinden achte. Und wenn ich ausgeglichen und zufrieden bin, profitiert mein Umfeld auch davon.

Unser Verstand erfasst immer nur den kleinen Abschnitt um uns herum. Das Umfeld, die Situation in der wir uns jetzt gerade aufhalten. Unser Verstand lässt uns trotzdem glauben, dass dieser kleine Teil (vom riesigen Ganzen) die Wirklichkeit ist. Die Wirklichkeit existiert, weil unser Verstand existiert. Ohne Verstand gäbe es keine Wirklichkeit. Oder doch?
Tatsächlich ist „Wirklichkeit“ eine unglaubliche Leistung des Gehirns! Milliarden von Nervenzellen erzeugen sie ständig neu – aus trügerischen sensorischen Eindrücken mit Hilfe von Gedächtnisinhalten, Gefühlen und Erinnerungen. Schon ein einfacher Vorgang, wie z.B. das Betrachten einer Wasserflasche, ist kein „Abbilden von Realität“, sondern die hochkomplexe Konstruktion einer Wirklichkeits-Hypothese, die zwangsläufig zu einem subjektiven Ergebnis führt. Nicht nur, dass keine zwei Menschen ein identisches „optisches System“ (Augen, Netzhaut, Farbsehen etc.) haben. Es macht auch einen großen Unterschied, ob beispielsweise der Betrachter Durst hat. Wasser grundsätzlich mag oder nicht mag. Ob es die eigene Flasche ist – oder die einer anderen Person.
Die Auswirkungen dieses Wirklichkeitserlebens für das „Selbst-Bewusstsein“ des Menschen hat Schopenhauer so definiert:
„Die einzige Welt, welche jeder wirklich kennt und von der er weiß, trägt er in sich, als seine Vorstellung, und ist daher das Zentrum derselben. Deshalb eben ist jeder sich Alles in Allem; er findet sich als den Inhaber der Realität und kann ihm nichts wichtiger sein, als er selbst.“
Auf gut deutsch: „St. Florian, St. Florian, beschütz mein Haus, zünd andre an…“ Jeder ist sich selbst der nächste!
Schopenhauer war bei Weitem nicht der Erste auf diesem Weg der Erkenntnis: Auch die Aussage des griechischen Philosophen Epiktet (50-138) „Nicht die Dinge an sich machen uns Angst, sondern die Art, wie wir sie bewerten“ ist immer noch hoch aktuell!
Ist die Wirklichkeit also nur eine Frage der Definition? Aber auch eine Definition sind „nur“ Worte. Und Worte sind erlernt!
Wir lernen eine Sprache, um uns verständigen zu können!
Aber verstehst Du das gleiche wie ich? Die Bedeutung eines Wortes/einer Botschaft „entsteht“ beim „Empfänger“. Ob Du das verstanden hast, was ich gemeint habe, weiß ich erst, wenn Du geantwortet hast! Wenn wir nicht dieselbe Sprache sprechen, kann es zu Missverständnissen kommen.
Jemand der in einer Großstadt aufwächst hat ein ganz anderes Verständnis als jemand, der auf dem Land groß geworden ist. Denn das, was wir in der Kindheit und Jugend „gelernt“ haben, bildet die Grundlage unseres Verstandes. Stadtkinder lernen andere Grundlagen als Landkinder. Das kann schon bei der Antwort auf die Frage „woher kommt ein Ei“ anfangen. Aus dem Supermarkt oder vom Huhn?
„Worte verstehen“ passiert im Verstand
Auch das verstehen eines Wortes kann sehr unterschiedlich ausfallen. Ich verdeutliche Dir das mal. Nehmen wir das Wort HUND. Ein HUND ist ein Tier mit Fell, das auf 4 Pfoten steht und bellen kann. Du hattest sicher gerade ein Hunde Bild im Kopf, oder?? War er klein oder groß? Welche Farbe hatte sein Fell? Wolltest Du ihn sofort streicheln oder hattest Du eher Respekt vor ihm?
Meinst Du, wir empfinden das Selbe bei dem Satz: „als ich um die Ecke kam, stand plötzlich ein Hund vor mir…“?
Stell Dir vor, ich hätte Angst vor Hunden, Du aber nicht. In meiner Sprache würde Hund also bedeuten, Herzklopfen und feuchte Hände zu kriegen. In Deiner vielleicht schmusen und spielen. Oder kaum noch Luft kriegen, weil Du allergisch auf Hundehaare reagierst… Weißt Du, was ich meine? Es kommt bei so etwas einfachem wie einem Wort schon zu unterschiedlichen Auffassungen. Da kann es bei komplexeren Sachverhalten richtig spannend werden.
Der Mensch ist also der aktive „Erfinder“ seiner Umwelt. Ich nehme zwar Informationen von Außerhalb in mir auf, kann diese aber nur „in mir“ deuten und erfahren bzw. erklären.
Die Macht der Gewohnheit
… ist nicht nur in der Sprache ein Thema…
Psychologen haben festgestellt, dass wir nur selten von unseren Gewohnheiten abweichen. Selbst wenn es Fakten gibt, die vielleicht dagegen sprechen (z.B. das Bier einen dicken Bauch macht – und wir trinken es trotzdem). In unserer Wirklichkeit sind Fakten, die nicht in unser Weltbild passen, unseren Gewohnheiten untergeordnet. Wir haben „gelernt“, mit welchem Verhalten und vor allen mit welcher Formulierung, wir erreichen können, was wir wollen. Und wir passen uns (unterbewusst) an, damit das Zusammenleben funktioniert. Wir lernen sozusagen die Sprache des Gegenübers.
Wenn es mir gelingt die Sprache meines Partners komplett zu verstehen, er meine aber nicht perfekt beherrscht, dann kann ich ihn sogar manipulieren, ohne, dass er es merkt! Sprache ist etwas sehr mächtiges (Denk nur mal an die Propaganda Reden)! Und weil die Sprache so etwas mächtiges ist, fällt JA sagen so viel leichter als Nein zu sagen.
Eine getroffene und umgesetzte Entscheidung kann nicht falsch sein!
Du kannst keine FALSCHE Entscheidung treffen. Du kannst vielleicht im Nachhinein eine Entscheidung bereuen. Trotzdem war diese Entscheidung, in dem Moment, indem Du gehandelt hast, die richtige. Denn eigentlich haben wir auf die meisten Entscheidungen keinen direkten Einfluss.
Wenn Du Dich aber allzu oft selbst für eine getroffene Entscheidung schämst, bedeutet das, dass Du nicht im Einklang mit Dir selbst bist! Das ist auf Dauer nicht sehr gesund! Du wirst eventuell irgendwann aufwachen und Dich fragen, wo Dein Leben geblieben ist. Wo DU geblieben bist. Unser Harmoniebedürfnis ist oft stärker als der eigene Seelenfrieden. Traurig, aber wer 2 Mal ja sagt, darf auch nein sagen. Auch, wenn es sich egoistisch anhört, ein gesunder Egoismus darf nicht verletzten. Jede Grenze hat zwei Seiten…
Unser Gefühl siegt über den Verstand
Viele leben ein fremdbestimmtes Leben und glauben, es sei ihr Eigenes. Vor allem in langjährigen Beziehungen fällt das deutlich auf. Einer gibt die Richtung vor, der andere läuft mit. (Meistens sind es übrigens die Mädels, die ihre Männer im Griff haben – ich bin da eher eine Ausnahme gewesen).
Je nach „Lehrer“ ist ein Gefühl für uns begründet oder unbegründet. Nehmen wir mal das Schuldgefühl als Beispiel. Ich hab ein schlechtes Gewissen, weil ich etwas getan habe, das ich hätte nicht tun dürfen…
- ich bin bei Rot über eine Ampel gefahren…
- ich bin bei Rot über eine Fußgängerampel vorm Kindergarten gefahren…
- ich hab einen Kuli geklaut…
- ich hab ein Auto geklaut…
- ich hab nicht alles erzählt…
- ich hab gelogen…
Na? Wertest Du alle Verstöße gleich? Oder machst Du Unterschiede in Deinen Wertungen… Weil eine rote Ampel überfahren nicht so schlimm ist wie lügen? Aber es ist klar, dass alle sechs Beispiele etwas nicht Regelkonformes beschreiben.
Noch heftiger wird’s bei Eifersucht. Wenn in einer Beziehung Eifersucht ein Thema ist, wird der „Verdächtigte“ vom schlechten Gewissen zerfressen. Der „Süchtige“ wiederum, wächst daran und gewinnt an Dominanz. Wobei die Größe des Einen auf Kosten des Anderen geht. Wie beim Licht – je heller der Eine, desto dunkler und unsichtbarer der Andere. Je dominanter ein Partner in der Beziehung ist, desto unsichtbarer und unwichtiger wird der Andere! Da wieder rauszukommen bedeutet Schmerzen! (Manchmal auch körperliche)!
„Alles, was wirklich zählt, ist Intuition!“, sagte Albert Einstein
Bei einer intuitiven Entscheidung brauchen wir keine Vielzahl an Informationen. Wir entscheiden uns spontan. Also eigentlich trifft unser Gehirn die Entscheidung. Intuition ist ein Zusammenspiel sämtlicher Erfahrungen und Erinnerungen, die wir im Laufe unseres Lebens gesammelt haben. Gefühle können somit unser rationales Denken beeinflussen, uns intuitiv entscheiden und handeln lassen (wie in meinem Blog „Handel einfach intuitiv“ schon beschrieben). Lass uns einen Test machen… Kannst Du den Buchstabensalat entwirren?
Welche Stadt liegt in Bayern?
- PJDLSGNSENW
- GENSRERUBG
- MNBWTRSHDE
- SEHSDHSDHW
Hab ich eine Wahl…?
Nicht wirklich… Wissenschaftler unterscheiden zwischen analytischen und nichtanalytischen Entscheidungsstrategien. Bei der Anwendung analytischer Entscheidungsstrategien hab ich eine Wahl. Die Alternativen werden gedanklich genau betrachtet und ihre Folgen bewertet.
Dabei berücksichtigt man entweder alle Elemente einer Option – zum Beispiel Preis, Motorenleistung und Farbe beim Autokauf. Oder nur ein einziges Kriterium, das alle anderen Alternativen aussticht – beispielsweise wenn man unbedingt ein rosafarbenes Auto mit hellblauen Punkten – in Orginallackierung möchte und nur ein Hersteller dieses anbietet. Nach dieser Analyse wird dann die Entscheidung getroffen.
Anders bei nichtanalytischen Strategien. Davon ist die Rede, wenn man eine Münze wirft oder sich am Verhalten anderer Menschen orientiert. Am Idol oder weil man Jemand gefallen möchte (sehr gefährlich, weil man dann wirklich NICHT sein eigenes Leben lebt). Oft genug aber auch, weil man einfach seine „Ruhe“ haben möchte…
Bei einer nichtanalytischen Entscheidungsstrategie spielt aber auch die Erfahrung eine wichtige Rolle Vor allem bei alltäglichen Entscheidungen. Durch Routine entscheiden wir uns ohne großes Nachdenken für Ketchup oder Mayo, für Wasser oder Bier…
Es gibt immer eine Licht- und eine Schattenseite
Der Corona-Virus zwingt unser Leben aus der Komfortzone. Wir können vielen Gewohnheiten nicht mehr nachgehen. Wir müssen uns zwangsläufig in vielen Bereichen neu sortieren. Aber er kann auch zur Chance werden. Jetzt haben wir gezwungenermaßen die Zeit, einige Bereiche neu zu überdenken. Die Entscheidung etwas zu verändern braucht natürlich Mut und Courage, ein wildes Herz und den Wunsch jetzt damit zu beginnen.
Wir befinden uns im Krisen-Modus
Tatsächlich heißt Crisis im Griechischen Krise wie bei uns, aber es heißt auch Entscheidung. Du kannst entweder über den Krisen-Modus in den Panik-Modus umsteigen oder aber diese Situation nutzen und Dich einem konstruktiven Krisen-Bewältigungs-Modus zuwenden.
Wer in den hysterischen Angst- und Panik-Modus einsteigt, verschlechtert wissenschaftlich nachgewiesen, seine Immunsituation deutlich. Damit beschäftigt sich auch die Psychoneuroimmunologie . Dabei ist es egal, ob Du Dir Angst machen lässt – und dafür gibt es jetzt ungezählte Möglichkeiten – oder Dich selbst da hineinsteigert. Selbst wer ja sagt, darf Nein meinen. Die Informationsflut ist so gewaltig, dass sie uns teils einfach überfordert. Zudem können wir nicht intuitiv entscheiden, weil uns die Grundlage dafür fehlt!
Lasst uns die Lichtseite wählen
Menschen-Ansammlungen sind ja derzeit wegen des Coronavirus (SARS-CoV-2) verboten. Auch ein Kontaktverbot wurde ausgesprochen. Warum nicht die Zeit nutzen und sich Zeit für sich nehmen? Um wesentliche Entscheidungen bezüglich des eigenen Weges zu klären.
Nur weil ich ein Buch über Achtsamkeit gelesen und verstanden hab, lebe ich nicht automatisch auch im Hier und Jetzt. Ohne täglich mehrfache Bewusst-Werdungs-Übungen werde ich das auch nicht schaffen. Solang ich nicht weiß, was mir wirklich wichtig ist, kann ich auch nicht selbstbestimmt leben. Selbstbestimmt leben heißt ja auch nicht, nur noch Nein zu sagen. Allerdings auch nicht, nur noch das zu tun, wozu man Lust hat. So funktioniert zusammenleben ebenfalls nicht. Aber wer 2 Mal ja sagt, darf auch nein sagen. Und Nein sagen, weil ich etwas nicht will, ist ein guter Grund.
Nutzen wir die Zeit…
Mehr Meditieren und Yoga üben. Auch Chi Gong und Pilates helfen dabei, sich selbst zu spüren. All das fördert das Immunsystem nachweislich und kann Freude machen.
Segler wissen, dass man auch gegen den Wind vorankommen kann. Gegenwind ist nicht nur schlecht. Er kann beim Kreuzen (das bedeutet, gegen den Wind zu segeln) sogar richtig fordern und Spaß machen.
Angst ist kein guter Ratgeber. Sie kann lähmen und uns – in diesem Fall leider im wahrsten Sinne des Wortes – die Luft zum Atmen nehmen. Wir brauchen eigentlich auch keine Angst vor den Coronaviren zu haben! Denn, wenn wir uns nicht grob fahrlässig verhalten, liegt es nicht in unserer Macht, ob uns das Virus befällt oder nicht. Außerdem könnten wir uns nicht einmal den Verlauf der Krankheit raussuchen, sollten wir uns infizieren. Also, warum drüber nachdenken?
Wäre, würde, könnte und sollte sind Worte, die etwas beschreiben, dass wir nicht aktiv tun oder sind! Streich sie aus Deinem Wortschatz! Sie bringen Dich nicht weiter!
Achte mal drauf, wie oft Du (bis jetzt unbewusst) ein Wort im Konjunktiv benutzt… und dann lass es einfach weg! Hört sich einfach an, ist es aber meistens nicht…
Mach Dich nicht verrückt und versuch bitte gesund zu bleiben.
Liebe Grüße
Deine Andi
Die gesuchte Stadt in Bayern ist übrigens REGENSBURG – Antwort 2
Und vergiss nicht, wer 2 Mal JA sagt, darf auch NEIN sagen
Ich meine: Nein sagen darf man immer. Wo bleibt sonst die Selbstbestimmung?
Lieber Flatter,
Du hast absolut Recht!
Aber jemand (auch ich), der in der Jugend „gelernt“ hat, dass eine eigene Meinung auch mit körperlichen Schmerzen verbunden sein kann, verzichtet für den eigenen Seelenfrieden sehr leicht darauf. NEIN sagen können muss man lernen. Selbstbestimmt leben übrigens auch… sich „freiwillig“ in eine >selbstbestimmte< Abhängigkeit zu begeben ist viel einfacher… so beginnt eigentlich jede Sucht!!! Also mit dem Gedanken "ich hab das im Griff"
…
Danke für den inspirierenden Kommentar Flatter
Liebe Grüße
Andi